... bzw. Rautenköper auf dem Webrahmen.
Seit ich meine Kromski Harfe habe, spukt in meinem Kopf die Idee herum, darauf Rautenköper (oder Köper im Allgemeinen) zu weben. Anscheinend ist ja vierschäftiges Weben darauf möglich, wenn man 2 Kämme benutzt und sich dazu noch Stringheddles bastelt. Die dreischäftige Variante klappt aber auch, wenn man nur die 2 Kämme benutzt.
Since I got my Kromski Harp, I had the idea of producing my own lozenge twill (or twill in general) on it. I managed to find out, that 4-shaft weaving is possible on a rigid heddle loom, using 2 heddles. But it would mean to make a string heddle in addition to the 2 heddles I already had. So I decided to use a 3-shaft pattern, which can be woven with only 2 heddles.
Letztes Jahr habe ich das mal an einem Probeläppchen ausprobiert. Es waren noch einige Fehler in der Kette und die Garnauswahl war auch nicht perfekt, aber man konnte schon sehen, dass die Umsetzung der Idee an sich klappt.
Last year I tried it on a sample patch. It still had some problems in the warp and choice of yarn, but i could see that my pattern did work in general and was visible ;)
Nachdem diese Fehler dann theoretisch behoben wurden, konnte ich den Plan dann auch in die Tat umsetzten. Naja, fast ;)
After the mistakes were corrected theoretical, I was ready to move to the more practical part. Well, almost.
Ich wollte nicht noch einen Probelappen weben, sondern etwas, was man auch verwenden kann. Also habe ich mich entschlossen, einen ca. 35cm breiten Stoff zu weben, den man dann auch für die Wikinger-Klamotte brauchen kann. Wenn ich fleißig genug bin, evtl. als Gugel.
I didn't want to produce just another sample, but something to use. So I decided to weave a ca. 35cm wide fabric, which can be used in my viking clothing. Maybe as a hood, if I'll be diligently weaving for a while ;)
Achja, und selbstgesponnen sollte das Garn dafür auch sein. Gekauftes kann ja jeder verweben ;)
And yet another idea came to my mind. I wanted to spin the yarn myself, because anybody is able to use store bought yarn ;P
Also habe ich mich für helle holländische und braune, deutsche Merinowolle entschieden.
So I choose a light couloured roving and brown merino fibres.
Die braune Wolle habe ich etwas dicker versponnen, damit die Rauten im Stoff aufrecht erscheinen.
I spun the brown wool a bit thicker, because I wantet upright lozenges in my fabric.
Dann kam der langweilige Teil: Wickelenwickelenwickelen ;) Und das. bis das ganze Garn in handliche Knäuel verwandelt ist. Dann erstmal 30 Sekunden tanzen. Stimmuuuung!
Then the boring part: Wrapwrapwrapwrap.... until all yarn is turned into decent balls. Now make a 30sec dance to cheer up again ;)
Dann muss man die Knäuel wieder zerstören. Ja, das Leben ist kein Ponyschlecken ;P
Die Kromski Harfe kann man auf der Rückseite übrigens sehr schön als Schärbrett verwenden.
Then you have to destroy those balls again. Bad world.
The Kromski Harp can be used as a warping board on the back side.
Beim Schären ist es wichtig, das eine Ende der Kette in gekreuzten Schlaufen um die Hölzer zu legen. Dieses Kreuz sichert man dann am Besten mit einem kontrastfarbenen Faden.
When warping, it is essential to wind the warp in this criss-crossy way at one end. This cross must be secured with a contrasting thread.
Hier sieht man Teile der Kette, die ich mit Fingerhäkeln zu Zöpfen gelegt habe. So können sich die einzelnen Fäden nicht verheddern.
The various parts of the warp are made into chains via finger-crocheting. This makes sure that every thread will stay in place and won't wind up with its neighbours.
Hier nochmal das Kreuz. Man hält es zwischen den Fingern fest...
Now, here's the cross again. Put it this way between your fingers...
...und zieht dann jede Schlaufe durch einen Schlitz und hängt sie auf das Holz vor dem Kettbaum. Bei diesem Rautenköpermuster muss man ab und an auch mal 2 Schlaufen durch den selben Schlitz ziehen, wie auf dem Einzugsplan beschrieben.
...and draw every loop through a slot and put it on the rod secured to the warping beam. In case of this lozenge pattern, you will have to put 2 loops through a slot, as the draft will show.
Endlich. Geschafft. Ganz wichtig: Jetzt erstmal wieder tanzen ;)
Phew. Done. Dance again. This is essential! ;)
Die Webpatrone sieht wie folgt aus:
In der Kopfzeile sieht man die Anordnung der Schäfte, in der rechten Spalte die Trittfolge.
The pattern I drafted looks like this:
In the headline you can see the shafts, on the right is the treadling sequence.
"Schäfte" heißt in diesem Fall die Reihenfolge, wie die Fäden in die Kämme eingezogen werden.
Im Folgenden steht HK für den hinteren Kamm, VK für den vorderen.
Für dieses Muster braucht man drei verschiedene Schäfte:
S. 1: HK- Schlitz + VK- Loch (rot)
S. 2: HK- Loch + VK- Schlitz (grün)
S. 3: HK- Schlitz + VK- Schlitz (orange)
"shafts" means the order, in which the threads are put through the heddles.
Following, BH means back Heddle, FH means front heddle.
This pattern requires 3 different shafts:
S. 1: BH- slot + FH- hole (red)
S. 2: BH- hole+ FH- slot (green)
S. 3: BH- slot + FH- slot (orange)
Hier ist eine kleine Skizze die Kämme betreffend, auf der man sehen kann, welcher Faden durch welchen Schlitz oder welches Loch geht. Die Schäfte haben dabei die Farbe, die oben in den Klammern steht.
As for the reeds, here's a little sketch to show which thread goes through which slot or hole, shafts marked with the colours in brackets before.
Die obere Reihe zeigt den Kamm, der näher am Kettbaum angebracht ist (HK) und in den die Schlaufen zuerst eingezogen werden.
Jeder blaue Kringel o stellt dabei eine Schlaufe der Kette dar.
Die Sequenz in den roten Klammern ist ein Rapport.
Wenn man mit den Schlitzen des hinteren Kamms fertig ist, wird die Kette wie gewohnt gebäumt und die Schlaufen am anderen Ende der Kette aufgeschnitten.
Dann werden diese Enden, wie in der Skizze angegeben, durch die Löcher gezogen.
Dann wieder ein Tänzchen. Fast geschafft!
The upper row shows the heddle closer to the rear beam (BH), in which the threads are put first.
Every blue o is a loop of your warp.
The sequence in the red brackets is a repeat.
After you're done with the slots of the back heddle, you will warp the loom as usual and cut the other ands of the warp.
Then put the threads through the holes as shown in the draft.
Dance again :D You're almost there!
Weiter geht's mit dem vorderen Kamm (VK). Die Fäden werden wie angegeben durch Schlitze und Löcher gezogen.
On we go with the front heddle (FH). Put the ends through slots and holes as shown.
Schließlich werden die Fäden in gleichmäßigen Grüppchen am Rundholz des Warenbaums befestigt.
Jetzt müsst ihr ein großes Stück Kuchen oder Schokolade essen. Das habt ihr euch verdient!
Then secure the ends on the rod of the front beam.
Eat a big piece of cake or chocolate. You deserve it!
Und jetzt zum eigentlichen Weben *juhu*
Now for the actual weaving part *hooray*
Das funktioniert jetzt allerdings etwas anders, als es bei normaler Leinwandbindung der Fall ist, wo man ja den Kamm nur nach oben und unten bewegt.
Hier hat man 3 verschiedene "Tritte" (d.h. Positionen, in die man die Kämme bringen muss)
T. 1: VK oben, HK in neutraler Position
T. 2: VK neutral, HK oben
T. 3: Beide Kämme unten
Auf der rechten Seite der Patrone kann man sehen, in welcher Reihenfolge die Tritte auftauchen. In diesem Fall wäre das 1 2 3 1 2 3 1 3 2 1 3 2 1 3
Nach einem Rapport sollte man schon die ersten Rauten erkennen können!
Now, this is a bit different to tabby weave, you don't just have to put your heddle up and down.
In this case, you have 3 different "treadles"(i.e. positions, in which the heddles must be put).
T. 1: FH up, BH in neutral position
T. 2: FH neutral position, BH up
T. 3: both heddles down
On the right side of the pattern draft, you can see in which order you need to put the treadles. In this case it is 1 2 3 1 2 3 1 3 2 1 3 2 1 3
After one repeat you should have a row of nice lozenges!
HUZZAAAAH! :D
Und mit ein Bisschen Wikinger Blingbling sieht das doch schon ganz gut aus :D
And it looks great with a bit of viking blinbling, even now :D